Bitcoin-Crash: Frustrierte Krypto-Anleger packen über Verluste aus
Anleger haben durch den Krypto-Crash Milliarden verloren. Der Bitcoin-Kurs ist seit Jahresbeginn um über 50 Prozent gefallen.
Einer von ihnen ist der 41-jährige YouTuber Alex Koh. „Wenn ich jetzt zurückschaue, glaube ich, dass wir einer Gehirnwäsche unterzogen wurden“, erzählt er dem „Guardian“.
In einer Telegram-Gruppe mit über 3000 Mitgliedern lassen Anleger ihren Frust in Schriftform heraus.
Schnelle Investitionen und hohe Gewinne: Der Krypto-Markt verspricht genau das für Kleinanleger. Doch der Crash der Kryptowährungen hat dazu geführt, dass Hunderttausende Investoren Milliarden verloren haben. Der Kurs der größten Kryptowährung Bitcoin ist seit Jahresbeginn um über 50 Prozent gesunken. Durch den Crash von Terra und dem Stablecoin UST haben Anleger innerhalb weniger Tage mehrere Milliarden Euro verbrannt.
Ihren Frust lassen die Klein-Anleger unter anderem in Chat-Gruppen freien Lauf. In der Telegram-Gruppe „Bear Market Streaming Therapy Group“ finden sich einige der frustrierten Investoren zusammen.
Gründer der Gruppe ist ein Mann namens „Giulio“, wie der „Guardian“ berichtet. Die Gruppe hat mittlerweile über 3000 Mitglieder, die ihre Wut in Schriftform herauslassen. Dort brüllt ein Mann „Waahahahah“ und eine Frau jault „Eeeeeeee!“, heißt es in der britischen Tageszeitung. Andere haben nicht einmal dafür mehr die Kraft. „Sie konnten nicht einmal mehr schreien. Sie schluchzten nur“, so Gruppengründer Giulio.
„Es war wir eine Droge“
Die 34-jährige Köchin Alla Driksne erzählt im „Guardian“ ebenfalls von ihrem Schock. Sie habe demnach Ersparnisse im sechsstelligen Bereich verloren. „Ich konnte zwei Nächte weder essen noch schlafen“, berichtet sie.
Ähnlich erging es auch dem 41-jährigen Alex Koh, ein YouTuber aus Glasgow. „Ich dachte, ich könnte früher in Rente gehen“, sagt Koh. „Aber es ist alles den Bach heruntergegangen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel geweint“, so der YouTuber gegenüber dem „Guardian“.
„Du verfällst in diesen Traum, dieses La-La-Land des Denkens: Ich werde es schaffen. Es war wie ein Trend, eine Popkultur. Wenn ich jetzt zurückschaue, glaube ich, dass wir einer Gehirnwäsche unterzogen wurden.“ Auf seinem Kanal mit über 17.000 Abonnenten hat auch er sich positiv über Kryptowährungen geäußert. Nun sieht er sich schuldig und als Teil des Problems. „Es ist wie eine Droge“, so Koh. „Du warst da. Du bist high geworden. Und dann bist du in der Reha. Ich werde nicht wieder in diese Welt zurückkehren.“
kh